Neuseeland - ein holpriger Start...

 

Nach einem einstündigen Inlandsflug in Tonga, 4 Stunden warten und weiteren 4 Stunden im Flugzeug komme ich Punkt Mitternacht wohlbehalten in Auckland an. Neuseeland. Endlich.

 

Gepäck, Zoll und Einreise klappen erstaunlich schnell und gut. Im Ankunftsbereich verabschiede ich mich von Kam und seiner Frau aus Kanada. Wir haben eine Waltour und die letzten gut 10 Stunden zusammen verbracht. Sie fliegen morgen weiter gen Heimat und nehmen sich ein Hotel für die Nacht – oder was davon noch übrig ist. Ich habe mich – trotz Angebot von Sandra (die mit Ihren 2 Kindern ebenfalls mit den Walen schwimmen war, und auch im gleichen Flieger saß), die Nacht auf ihrem Sofa in Auckland zu verbringen – dazu entschieden, am Flughafen zu bleiben. Mein Bus nach Tauranga fährt um 7 h am nächsten Morgen.

 

Die Zeit wird genutzt, um eine SIM-Karte zu kaufen, was für meine Verhältnisse erstaunlich gut klappt. Handy nicht gesperrt, nach kurzer Zeit bin ich Online.

 

Da alle guten Schlaf- oder Sitzmöglichkeiten besetzt sind, gönne ich mir 2 Cheeseburger im McD und stelle anschließend fest, dass sich die Tische dort auch für einen kurzen Schlaf eignen.

 

In Tauranga angekommen, muss ich feststellen, dass Pete, der Verkäufer, mich vergessen hat („ich dachte, du kommst erst um 16 h, nicht um 11h“). Eine halbe Stunde später holt er mich ab und wir fahren zu seinem Haus. Formalitäten werden erledigt und es geht zu Bank, um das Geld abzuheben. Ich ahne jetzt noch nicht, dass Banken in den nächsten Tagen meine zweite Heimat werden sollten.

 

Das Geld lässt sich am Schalter natürlich nicht abheben, obwohl Pete ein neues Verfahren gefunden hatte. Ich soll meine Bank kontaktieren. Also versuche ich es mit meinen 3 Karten am Automaten, bekomme aber insgesamt nicht mal ein Viertel von dem, was ich eigentlich brauche. Wie sich herausstellt, sind die täglichen Limits für das Abheben viel zu niedrig (das könnte man auch mal vorher checken, nicht wahr?).     

 

Es folgen unzählige Anrufe bei Visa und meiner Bank, zig Besuche an Automaten und an Schaltern, 2 Nächte im Motel, noch mehr Besuche bei der Bank, diverse Hoffnungsschimmer und Enttäuschungen. 3 Tage später ist es dann aber endlich so weit : Das Auto ist vollständig bezahlt und ich kann los. Einzig das „Self Contained Certificate“ fehlt noch, das mir das (kostenlose) Übernachten an allen Freedom Camping Spots ermöglichen soll. Eine Sache von 2-3 Tagen, wie Pete meint.

 

Ich quartiere mich auf einem CP ein und warte. Hin und wieder erkundige ich mich bei Pete nach dem Stand der Dinge. Noch keine Post gekommen. Er erreicht telefonisch Niemanden. Morgen ein neuer Versuch, heute ist er krank.

 

Nach 4 Tagen erreicht er Jemanden auf der Behörde, aber es liegt kein Antrag vor. Es wird gesucht und dann doch etwas gefunden. Geht heute in die Post und sollte spätestens Samstag dann da sein. So weit, so gut.

 

Es ist Samstag, Post ist keine angekommen. Ich gehe jeden Morgen zum Büro auf meinem CP und verlängere um eine Nacht. Am Dienstag erreicht Pete, dass eine 2. Ausfertigung des Zertifikats losgeschickt wird. Am Donnerstag – nach insgesamt 10 Tagen, geschieht das nicht mehr für möglich gehaltene : Abends um 10 h bekomme ich eine Email, dass ein Umschlag für mich gekommen ist. Yes ! Morgen kann es dann also endlich so richtig auf Reisen gehen !

 

Pete überreicht mir das Zertifikat und wir schauen uns die Heckklappe an, die sich nicht richtig schließen lässt. Er bittet mich, ein paar Meter weiter zu fahren, um sie genauer unter die Lupe nehmen zu können. Das Auto springt nicht an. Toll.

 

Die Türe wird gerichtet, das Auto überbrückt und ich fahre zur Werkstatt. Die Batterie ist in Ordnung, aber der Anlasser hat wohl eine Macke. Pete macht für den nächsten Tag einen Termin bei seinem Mechaniker und ich fahre zurück zum CP und verlängere eine Nacht (das kann ich mittlerweile im Schlaf…).

 

Sofern das Auto später anspringt, fahre ich zu Pete, lasse den Anlasser reparieren und kann morgen dann endlich los und lasse damit hoffentlich den letzten Stolperstein hinter mir. So weit der Plan…Auflösung im nächsten Bericht…

 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0