Tonga

Ich bin mir unschlüssig, ob das ein kurzer oder ein langer Bericht werden soll.

 

Tonga hätte einerseits den allerlängsten Bericht verdient. Das Königreich ist mit seinen Stränden und dem klaren Meer wunderschön. Das Wetter hätte kaum besser sein können. Die Wale sind einzigartig, mit ihnen zu schwimmen ist unglaublich aufregend. Dergleichen habe ich noch nie erlebt, werde es vermutlich auch nie mehr erleben. Ich habe viele Leute kennengelernt, sowohl auf den Bootstouren, als auch im Land selbst. Das Land, die Wale, die Menschen – Tonga hat viel zu bieten, und es gäbe vieles zu erzählen.

 

Andererseits ist es schwer, in Worte zu fassen, was ich in Tonga alles erleben durfte. Die Bilder sind hoffentlich ansprechend und vermitteln einen Eindruck – aber alles wiedergeben können auch sie nicht.

Die Bilder zeigen, dass ich eine Menge Wale sehen konnte. Das allein trieb mir schon die Freude ins Gesicht. Insgesamt 5 Mal war ich auf dem Wasser, und 4 Touren waren wirklich sensationell. Nur die letzte Tour ließ etwas zu wünschen übrig, den kaum ein Wal zeigte sich an diesem Tag, und zum Schwimmen kamen wir nur ein einziges Mal, und das auch nur sehr kurz. Auf den anderen Touren war (fast) alles dabei, was man sich hätte wünschen können.

 

Wir haben Wale vom Boot aus „begleitet“ und bewundert. Manche von ihnen haben mit den Schwanzflossen geschlagen, bis zu 10 Mal. Einmal haben 2 Wale gleichzeitig den Drang verspürt, ihre Künste auf diesem Gebiet zu demonstrieren, faszinierend. Wir haben springende Wale gesehen – das sog. „Breaching“ (wörtlich auftauchen) – meist nur aus größerer Entfernung, aber das ein oder andere Mal direkt neben dem Boot.  

 

Wir haben Gruppen von Walen „verfolgt“ und sind neben oder vor ihnen ins Wasser getaucht, um sie für einen kurzen Augenblick von unter Wasser aus zu bestaunen.

 

Wir haben Stunden schwimmend mit Müttern und Kälbern verbracht, die eine Pause eingelegt haben, um sich zu erholen.

 

Letztgenannte Situation stellt die beste Möglichkeit dar, sich den Walen zu nähern und sie – selbst schnorchelnd - zu beobachten. Wenn Sie ruhen – oder kopfüber im Wasser stehend schlafen – bewegen sie sich nicht von der Stelle und man kann und darf bis auf 5 Meter an sie heranschwimmen.

 

Manchmal passiert auch Überraschendes – eine männliche Eskorte für Mutter und Kalb, die wir von oben aus nicht sehen konnten, glitt beim Verlassen des Bootes nur wenige Meter unter mir hindurch. In einer ähnlichen Situation hat ein Wal sich entschieden, kurzerhand die Richtung zu wechseln und direkt unter mir durch zu tauchen. Da habe ich wirklich Bauklötze gestaunt, das war noch aufregender, als eh schon.  

 

In Bezug auf die Wale wurden meine Erwartungen übertroffen. Wie gesagt, das Erlebte zu formulieren fällt unglaublich schwer.

 

Aber nicht nur die Wale, auch die Menschen, die ich kennenlernen durfte, waren unglaublich toll. Meine Gastgeber waren überaus nett und hilfsbereit. Ebenso die Crews auf den Booten und meine Schwimm-Gefährten. Es verbindet, zusammen mit Walen zu schwimmen – mehr als einmal sind wir uns vor Freude in den Armen gelegen, haben uns abgeklatscht oder den Walen applaudiert. Wir tauschen Bilder und Videos aus, und von einigen Leuten aus NZ habe ich auch die Adresse bekommen – vielleicht trifft man sich ja sogar noch einmal wieder. Auch die Einheimischen, die ich kennenlernen durfte, sind außergewöhnlich nett und freundlich. Sie besitzen nicht viel, sind vielleicht sogar krank oder angeschlagen. Aber sie sind dankbar und zufrieden. Ihr Lachen ist unglaublich ansteckend, auch wenn ich oftmals nicht verstehen konnte, was sie sagten.

 

Tonga war mir fremd, aber nun ist es ein Teil von mir. Als normaler Tourist bin ich gekommen, reich beschenkt bin ich gegangen.

Ich bin wirklich froh, dass ich den Ausflug unternommen habe ! Tonga ist und bleibt unvergesslich.

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Jutta (Samstag, 08 Oktober 2016 14:17)

    Hammer Bilder! Hammer Bericht, kurz und eindrucksvoll! Gratulation zum Erlebten!

  • #2

    Fred (Dienstag, 11 Oktober 2016 10:45)

    Danke, Jutti. Freut mich, dass es dir gefällt