Antelope Canyon

 

Es gibt Dinge, da sieht oder hört man ein Mal etwas von, und ist sofort Feuer und Flamme. Der Antelope Canyon ist eines dieser Dinge bei mir. Ein Bild gesehen, Bauklötzchen gestaunt, und sofort recherchiert, von welchem Ort der Welt das Foto stammt. Es stellte sich heraus, dass dieser besondere Ort sich in Arizona befindet, und als es an die Planung meiner US-Tour ging, war eine Stecknadel schon längst gesetzt. Page. Ich muss nach Page.

 

Der Antelope Canyon ist ein sog. "Slot Canyon" - eine enge Schlucht, geschaffen durch fließendes Wasser. Er liegt auf dem Gebiet der Navajo-Indianer und kann nur geführt (und gegen Eintritt) besichtigt werden.

 

Schon lange vor meiner Abreise hatte ich bei "Ken`s Tours" einen Platz reservieren lassen.  Ich hatte mich für den "Lower Canyon" entschieden, bei dem der Einstieg etwas mühsamer ist und es nicht ganz so viele der berühmten "Beams" (Lichtstrahlen) gibt - dafür sind etwas weniger Besucher dort, als im Upper Canyon. Wobei das eher relativ zu betrachten ist, denn die Menschen werden im 20-Minuten-Takt in Gruppen von bis zu 20 durch die Schlucht getrieben. Es ist also ganz schön was los da unter der Erde.

 

Nicht ohne Grund hatte ich mir deshalb die "Photo-Tour" ausgesucht : etwas teurer, kleinere Gruppen (8 Personen), mehr Zeit (2 Stunden anstatt ungefähr einer).  Unser Guide "Buffalo" führte uns an den Einstieg - den man im Übrigen glatt übersehen würde, wenn nicht ständig Menschen an die Oberfläche gespült werden würden ;-). Unsere Gruppe bestand erstaunlicherweise nur aus 5 Personen (der Guide, 3 Japaner und ich). Erstaunlich deshalb, weil diese Touren normalerweise Monate im Voraus ausgebucht sind und die Plätze heiß begehrt sind. Gut für uns, dachte ich mir.

Wir Privilegierte betreten den Canyon entgegen dem Strom – ein paar Mal ducken, ein paar Leitern nach unten und schon waren wir drin. Bevor wir unsere Kameras und Stative aufbauen konnten, mussten wir schon die erste Gruppe passieren lassen – gar nicht so einfach, denn es war ziemlich eng da unten.

 

Eine DSLR-Kamera und ein Stativ sind Pflicht auf der Foto-Tour, und dies wird idR beim Einchecken auch abgefragt und kontrolliert. Umso erstaunter war Buffalo, als er realisierte, dass die 3 Japaner insgesamt über ein Stativ, einen Slider, und mit viel Wohlwollen 2 Kameras verfügten. „Japanese…. haha….“. Er nahm es mit Humor, obwohl das durchaus Ärger für ihn bedeuten könnte, denn "Nicht-Fotografen" dürften an dieser Exkursion eigentlich nicht teilnehmen und den anderen Gruppen das auffallen.Buffalo stellte uns die vorhandenen Kameras ein, und wir zwängten uns samt Equipment durch die Gänge. Und die „normalen“ Gruppen. Und manchmal beides zugleich. Immer auf der Suche nach gutem Licht, schönen Spots, besonderen Abschnitten in der Schlucht. Bestens geführt von Buffalo.

Wurde es eng, ging Buffalo mit einem „The Chief is comming“ oder „National Geographic comming“ voraus und verschaffte uns Platz. Privilegien haben manchmal schon etwas, muss ich sagen ;-).

 

Er bat uns, uns bereit zu machen, und die Kameras gegen Wand zu richten. Obwohl nichts Besonderes zu erkennen war, wusste ich, was kommen würde (ja, ich hatte mich vorher informiert ;-)  ). Er nahm eine Hand voll Sand, warf ihn in die Luft und rannte davon. Erst dann kam zum Vorschein, was wir einfangen sollten : einer der berühmten „Beams“ – ein Lichtstrahl, erst sichtbar gemacht durch den feinen Sand. Gut für`s Foto, schlecht für`s Equipment ;-).

Das Ergebnis einfach faszinierend, wie ich finde. Gleich zu Beginn das Highlight der Tour, wahnsinn.

Am besten lasse ich ab jetzt nur noch die Bilder sprechen. Erzählen kann man bekanntlich ja viel, aber das Bild verschafft doch einen besseren Eindruck. Und manchmal fehlen auch einfach die Worte, um etwas Außergewöhnliches zu beschreiben. Mir jedenfalls.

 

Der Lower Antelope Canyon, ein genialer Ausflug - viel besser kann es aus meiner Sicht nicht mehr werden.

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